Grosse Skepsis gegenüber dem Bebauungsplan Wolf
Der Gewerbeverband Basel-Stadt steht der vorgesehenen Entwicklung auf dem Areal Wolf mit grosser Skepsis gegenüber. Nicht nur scheint das Areal ungeeignet für Wohnnutzungen, auch die geplante Überbauung sowie das Mobilitätskonzept sind wenig attraktiv für das Gewerbe gestaltet. Zudem sollten die ansässigen Logistikbetriebe nicht weiter eingeschränkt werden.
Die Grundeigentümerin SBB sowie der Kanton Basel-Stadt planen eine Verdichtung auf dem Areal Wolf mit Wohn- und Gewerbenutzungen, neuem Platz für Dienstleistungsangebote sowie eine Verbesserung der Anbindung für die ansässigen Logistikunternehmen. Was auf den ersten Blick als eine ausgewogene Vorlage daherkommt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als eine sehr schwierige und in Teilen wenig durchdachte Planung. Allein die geplante Wohnnutzung muss aufgrund der Lage und des Störfallrisikos Unmengen an Bedingungen einhalten, damit überhaupt Wohnungen gebaut werden dürfen. Auch werden diese in Zukunft vollkommen von verschiedenen Lärmquellen umgeben sein. Der Gewerbeverband Basel-Stadt kritisiert zudem die Vorgabe, dass keine energiebedingten Treibhausemissionen zulässig sein sollen. Dies verunmöglicht eine verdichtete Gewerbenutzung auf dem Areal. Der Gewerbeverband Basel-Stadt fordert daher, dass sämtliche Unternehmen auf dem Areal von dieser Vorgabe ausgenommen werden.
UNBEFRIEDIGENDES MOBILITÄTSKONZEPT
Auch die Vorgabe, dass nicht mehr als 40 Prozent der gemäss Parkplatzverordnung in Basel-Stadt zulässigen Parkplätze erstellt werden dürfen, spricht nicht für eine Stärkung des Standorts. Die überaus strenge Parkplatzregulierung stellt keinen Anreiz für gewerbliche sowie Logistikunternehmen dar, sich auf dem Areal anzusiedeln. Eine bewusst «autoarme» Siedlung mit direktem Anschluss an das Nationalstrassennetz ist ohnehin ein Widerspruch in sich. Zudem erscheint der frei zu haltende Autobahn-Tunnel-Korridor für den Anschluss des künftigen Westrings als sehr schmal eingeplant. Der Gewerbeverband Basel-Stadt hält fest, dass der Anschluss des Westrings an das Autobahndreieck Basel-City Priorität gegenüber einer baulichen Entwicklung des Westteils des Wolf-Areals haben muss und der vorliegende Bebauungsplan folglich kein Präjudiz gegen den Bau des Westrings darstellen darf.
ANPASSUNGEN NOTWENDIG
Gewerbedirektor Gabriel Barell fasst zusammen: «Der Gewerbeverband Basel-Stadt begrüsst die innere Verdichtung im Kanton. Die Vorlage ist jedoch unausgereift und wird nicht dazu beitragen, weiteres Gewerbe anzusiedeln.» Der Gewerbeverband Basel-Stadt ist daher der Meinung, dass sowohl die SBB wie auch der Kanton Anpassungen vornehmen müssen, damit die geplante Verdichtung auf dem Areal gelingt und keine Konflikte zwischen der Anwohnerschaft sowie den ansässigen und zukünftigen Unternehmen entstehen.