Übergabe in neue Hände

16.03.2023

Philipp Spichty, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Finanzen beim Gewerbeverband Basel-Stadt, übergibt das Co-Präsidium der KMU Arbeitssicherheit per sofort an Corina Schweighauser, Leiterin Finanzen und Leiterin Mitgliederwesen. Im Interview erläutert er, wie KMU dank Investitionen in die Arbeitssicherheit Kosten sparen und in die Zukunft investieren können.

Philipp Spichty übergibt das Co-Präsidium der KMU Arbeitssicherheit per sofort an Corina Schweighauser, Leiterin Finanzen und Leiterin Mitgliederwesen beim Gewerbeverband.

«kmu news»: Philipp Spichty, Sie haben vor 24 Jahren die KMU Branchenlösung Arbeitssicherheit gegründet. Warum hat sich der Gewerbeverband dieser Aufgabe angenommen?
Philipp Spichty: Im Jahr 1996 traten die EKAS-Richtlinien in Kraft und mussten ab Januar 2000 von den Betrieben erfüllt werden. Der ehemalige Direktor des Gewerbeverbands Basel-Stadt, Dr. Christoph Eymann, war zeitgleich im Nationalrat. Hier hat er über die Dringlichkeit und auch über die Wichtigkeit dieser neuen Vorgabe debattiert. Ihm war schnell klar, dass die Betriebe bei der Umsetzung Hilfe benötigen. Mit den Worten: «Philipp, das ist ein Projekt für Dich. Wir müssen für unsere Mitglieder eine Lösung finden», hat er mir dieses Projekt anvertraut.

Was hat sich in den vergangenen 24 Jahren verändert?
Ich stelle fest, dass mit der Digitalisierung und dem technischen Fortschritt die Produktivität enorm gesteigert wurde, was aus betriebswirtschaftlicher Sicht sehr erfreulich ist. Dies birgt jedoch grosse Gefahren für die Mitarbeitenden. Der Leistungsdruck und die psychische Belastung haben stark zugenommen. Hier gilt es, das Augenmerk auch vermehrt auf diese Thematik zu richten.

Investitionen in die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz helfen dem Betrieb Kosten zu sparen. Können Sie diese Ersparnisse in etwa beziffern?
Ja natürlich. Ein Ausfalltag – sei dies nun durch Unfall oder Krankheit – generiert dem Betrieb hohe Kosten. Diese belaufen sich auf 600 bis 1000 Franken pro Tag. Eine seriöse Umsetzung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes macht sich auf jeden Fall bezahlt. Denn gesunde Mitarbeitende bringen eine hohe Arbeitsqualität und somit volle Produktivität. Dabei sinken die Kosten. Selbstverständlich fliessen auch die ethischen Aspekte für das Bestreben nach gesunden Mitarbeitenden und einer unfallfreien Arbeit ein.

Für welche Unternehmen ist die KMU Arbeitssicherheit geeignet?
Für alle Betriebe, bei denen das Wohl ihrer Mitarbeitenden im Vordergrund steht und die bestrebt sind, die Unfallzahlen und Absenzen zu minimieren. Aber auch für Betriebe, die die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben zeitsparend und digital umsetzen möchten.

Welchen Rat geben Sie Ihrer Nachfolgerin Corina Schweighauser für die Zukunft?
Ich denke, einen guten Rat braucht Sie von mir nicht. Ich wünsche ihr aber Durchhaltewillen, gutes Gelingen und natürlich viele Gelegenheiten, die Unternehmen zu sensibilisieren. Ich bin überzeugt, dass das Co-Präsidium der KMU Arbeitssicherheit in gute Hände kommt. www.kmu-arbeitssicherheit.ch