17.07.2024
Klima-Award zündet nächste Stufe
Der Nachhaltigkeits-Wettbewerb des Gewerbeverbands Basel-Stadt geht mit 25 KMU in die nächste Phase und ist damit sehr gut gestartet, sagt Gewerbedirektor Reto Baumgartner im Interview.
«kmu news»: Reto Baumgartner, für den ersten Klima-Award Basel-Stadt haben sich 25 Unternehmen angemeldet – was bedeutet dies für den Gewerbeverband?
Reto Baumgartner: Das ist sehr erfreulich. Es zeigt, wie sehr die Themen Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft in unserer Stadt verankert sind. Dass wir 25 Teilnehmende aus den unterschiedlichsten Branchen mit an Bord haben, spricht für das breite Interesse und Engagement unserer lokalen KMU. Es sind nicht nur etablierte Unternehmen dabei, sondern auch verschiedene innovative Start-ups. Diese starke Durchmischung ist ein starkes Zeichen dafür, dass Klimaschutz in allen Bereichen der Wirtschaft angekommen ist und als Chance gesehen wird.
Die Bewerbungsphase ist nun abgeschlossen, welches sind die nächsten Schritte im Wettbewerb?
Nach dem Abschluss der Bewerbungsphase Mitte Juni hat es Ende Juni bereits eine Jurysitzung gegeben. Die Jury besteht aus Expertinnen und Experten aus den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Innovation sowie Vertreterinnen und Vertreter unserer Partner. Mitte August erfolgen die Jurybesuche bei den teilnehmenden Unternehmen. Mit diesen werden professionelle Präsentationsvideos gedreht. Diese sind auch wichtig, wenn es um die Online-Abstimmung für den Publikumspreis geht. Diese findet vom 12. bis am 19. August statt. Die feierliche Preisverleihung geht dann am 5. September im Rahmen der Gewerbetagung des Gewerbeverbands Basel-Stadt im Klybeck über die Bühne.
Welches sind die Kriterien, nach denen die Projekte bewertet werden?
Die Jury achtet auf mehrere Faktoren. Die Stichworte sind: «Gesellschaftliche Verantwortung», «Umweltwirkung und Transparenz», «wirtschaftliche Tragfähigkeit», «Einzigartigkeit und Strahlkraft» sowie «Stakeholdermanagement und Kooperation».
Was bedeutet dies im Einzelnen?
Der Innovationsgrad der Projekte ist ein wichtiger Punkt. Es geht darum, wie neu und wegweisend die Ideen sind. Die Umsetzbarkeit spielt ebenfalls eine grosse Rolle – also ob die Projekte realistisch und praktisch umsetzbar sind. Natürlich sind auch die tatsächlichen oder potenziellen positiven Klimaeffekte entscheidend. Wir schauen uns an, wie stark die Projekte zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen können. Weitere Kriterien sind die Vorbildfunktion und der Multiplikatoreffekt – also inwieweit die Projekte als Modell für andere dienen und ob sie in grösserem Massstab anwendbar sind.
Was hat den Gewerbeverband dazu bewegt, den Klima-Award zu lancieren?
Es gibt mehrere Gründe. Einerseits möchten wir den Basler KMU die Möglichkeit geben, sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, indem sie sich klimafreundlich positionieren. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung gewinnt, können Unternehmen, die hier Vorreiter sind, klare Vorteile erzielen. Andererseits möchten wir Basel-Stadt als Standort stärken. Wenn wir es schaffen, dass unsere Wirtschaft nachhaltig agiert, verschaffen wir uns einen wichtigen Standortvorteil. Unser Ziel ist es, Basel-Stadt als Vorreiter im nachhaltigen Wirtschaften zu etablieren.
Welche Rolle spielen die Partner des Klima-Awards?
Unsere Partner spielen eine zentrale Rolle. Ohne ihre Unterstützung wäre der Klima-Award nicht möglich. Sie tragen nicht nur finanziell zum Gelingen bei, sondern bringen auch ihr Know-how und ihre Netzwerke ein. Ich möchte darum an dieser Stelle ein grosses Dankeschön an unsere Partner aussprechen: Dem Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt des Kantons Basel-Stadt, WSU; der Basler Kantonalbank, BKB; und den Industriellen Werken Basel, IWB. Auch der Fachhochschule Nordwestschweiz danke ich für ihren Support in der Jury. Ihr Engagement zeigt, dass wir gemeinsam viel bewegen können. Sie sind ein wichtiger Teil dieses Projekts und tragen massgeblich dazu bei, dass wir die Ziele des Klima-Awards erreichen können.
Welche Erwartungen haben Sie an die Zukunft des Klima-Awards?
Wir hoffen, dass sich der Klima-Award zu einer festen Institution in Basel-Stadt entwickelt und sich in den kommenden Jahren weiter etabliert. Unser Ziel ist es, noch mehr Unternehmen zu motivieren, nachhaltige Projekte umzusetzen und sich für den Klimaschutz zu engagieren. Wir möchten ein Netzwerk schaffen, in dem sich die Teilnehmenden austauschen und voneinander lernen können. Langfristig streben wir an, dass die Projekte, die im Rahmen des Klima-Awards entstehen, weit über unsere Region hinaus Wirkung zeigen und als Best Practices dienen.