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Mindestlohn

Unternehmen schlagen Alarm

Unternehmen schlagen Alarm

Die Einführung des Mindestlohns in Basel-Stadt ist gravierend. Eine neue Studie der Universität Basel zeigt: Die Folgen sind Preiserhöhungen, Personalabbau und verstärkte Automatisierung.

Eine vom Gewerbeverband Basel-Stadt und vom Arbeitgeberverband Region Basel in Auftrag gegebene Untersuchung der Universität Basel lässt aufhorchen. Die Universität befragte Unternehmen aus verschiedenen Schweizer Kantonen.  Darunter waren solche mit Mindestlohn, wie der Kanton Basel-Stadt mit 22 Franken pro Stunde, als auch solche ohne Mindestlohn, wie die Kantone Baselland und Solothurn, wo am 9. Februar über den Mindestlohn abgestimmt wird.

Drastische Anpassungen nach 18 Monaten
Die Studie belegt: Die Anpassungsstrategien der Unternehmen haben sich im Zeitverlauf deutlich verschärft. Nach der anfänglichen Phase mit Preiserhöhungen und Einstellungsstopps folgen nun einschneidendere Massnahmen. Die Daten nach 18 Monaten zeigen einen klaren Trend zu Entlassungen und beschleunigter Automatisierung von Arbeitsprozessen. Preiserhöhungen bleiben dabei das am häufigsten genannte Instrument. Damit zahlen die Konsumentinnen und Konsumenten die Zeche.

Arbeitsmarkt verliert an Flexibilität
Während Lohnvereinbarungen in Gesamtarbeitsverträgen branchenspezifische Besonderheiten berücksichtigen, schaffen kantonal fixierte Mindestlöhne eine starre Einheitslösung. Dies steht im Gegensatz zum bewährten Modell der Sozialpartnerschaft, das sich durch seine Anpassungsfähigkeit auszeichnet.

Weitreichende Auswirkungen
Die Auswirkungen eines Mindestlohns sind gravierend. Die Berufsbildung wird geschwächt, weil der Anreiz für Jugendliche schwindet, eine Berufslehre zu absolvieren. Gleichzeitig geraten Arbeitsplätze mit Integrationspotenzial – etwa für Personen mit geringen Qualifikationen oder Sprachbarrieren – unter Druck, da diese Stellen häufiger durch Automatisierung oder Umstrukturierungen wegfallen. Dies trifft besonders die Schwächsten in unserer Gesellschaft und erschwert deren Einstieg in den Arbeitsmarkt.

Fokussierte Befragung liefert wichtige Erkenntnisse
Die Studie konzentriert sich auf direkt betroffene Unternehmen. Diese Fokussierung liefert wichtige Erkenntnisse über die praktischen Auswirkungen der Mindestlohnpolitik. Die untersuchten Betriebe stehen unter erheblichem Anpassungsdruck und sehen sich zu grundlegenden Änderungen ihrer Geschäftsmodelle gezwungen.

Die Ergebnisse bestätigen die ursprünglichen Bedenken der Wirtschaftsverbände. Der Mindestlohn entwickelt sich zu einer Belastung für den Arbeitsmarkt, deren langfristige Folgen sich erst in den kommenden Jahren vollständig zeigen werden.

Die Basler Erfahrungen werfen wichtige Fragen für andere Kantone auf, die eine Einführung des Mindestlohns erwägen.