St. Alban-Anlage: Parkplatzabbau à gogo
Schon wieder sorgt das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) mit einer fragwürdigen Strassenumgestaltungsvorlage für Irritationen. In der St. Alban-Anlage sollen 18 Parkplätze ersatzlos gestrichen werden. Dies als Kompensationsmassnahme für das neue Parkhaus Kunstmuseum – obwohl dazu die rechtliche Grundlage fehlt.

Unredliche Begründung: Die Parkplätze (gelb) liegen nicht im Kompensationsradius (rot) des Kunstmuseumparkings.
Unter dem harmlosen Titel «Ratschlag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit in der St. Alban-Anlage und für die Umgestaltung der Tramhaltestelle St. Alban-Tor» verbirgt sich eine weitere einseitig zu Lasten des motorisierten Individualverkehrs (MIV) konzipierte Strassenumgestaltungsvorlage. Geplant ist unter anderem, die Abbiegespur von der Zürcherstrasse in die Sevogelstrasse aufzuheben, sowie die Tramhaltestelle in Richtung Aeschenplatz als sogenannte Kaphaltestelle umzubauen. Die beiden Massnahmen haben zur Folge, dass sich das Tram und der MIV auf der gesamten Strecke stadteinwärts im Mischtrassee eine einzige Spur teilen müssen.
PARKPLATZABBAU WEGEN KUNSTMUSEUM-PARKING …
Das Ziel der Verkehrsplaner ist klar: Die Erreichbarkeit des Stadtzentrums soll für den MIV möglichst stark eingeschränkt werden, während die Achsen stadtauswärts geöffnet werden sollen: Um Letzteres zu erreichen, wäre der Tram- und MIV-Verkehr künftig auf zwei eigenen Spuren zu führen. Dies bedingt jedoch den Abbau von 18 Parkplätzen, welche ersatzlos gestrichen würden. Die Aufhebung der Parkplätze wird als Bestandteil der Kompensationsmassnahmen des Parkhauses Kunstmuseum begründet. Gemäss des entsprechenden Bebauungsplans müssen nämlich 60 Prozent der 350 neu zu erstellenden Parkplätze im Umkreis von 500 Metern auf Allmend aufgehoben werden.
…DER GAR NICHT RECHTENS IST
Ein kurzer Blick auf die Karte zeigt jedoch: Der gesamte Umgestaltungsperimeter liegt deutlich ausserhalb dieses 500-Meter-Radius! Die Begründung für den Parkplatzabbau erweist sich als nicht rechtens. Das Geschäft befindet sich derzeit in der parlamentarischen Beratung. Der Gewerbeverband Basel-Stadt hofft, dass die zuständige Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission solche Tricksereien von Seiten des BVD nicht akzeptiert und die Vorlage ablehnt.1212