Auch in neuen Gebäuden gibt es «Quick Wins»
2016 bezog die Fossil Group Europe GmbH einen modernen Neubau am Riehenring. Das heisst aber nicht, dass kein Energiesparpotenzial bestehen würde. Mit der Unterstützung der IWB erhöht die Fossil Group Europe die Energieeffizienz laufend – insbesondere durch Betriebsoptimierungen. Bis 2028 soll die Energieeffizienz um elf Prozent steigen.
Eine neue Heizung, besser isolierende Fenster oder eine energieeffiziente Beleuchtung? Das sind wirksame und verbreitete Massnahmen, wenn es um die Verbesserung der Energieeffizienz in Unternehmen geht. Für die Fossil Group Europe sind solche Massnahmen allerdings nicht möglich. Denn das Unternehmen ist 2016 vom Thomi-&-Franck-Areal in einen modernen, achtgeschossigen Neubau am Riehenring gezogen. Dieser ist im Minergie-P-Standard gebaut. Aber nicht nur energetisch war der Umzug ein grosser Schritt, sondern auch organisatorisch. Waren vorher die Mitarbeitenden in Basel auf drei Standorte verteilt, arbeiten nun alle 175 Mitarbeitenden der Fossil Group Europe in Basel unter einem Dach. Das führt zu effizienteren Prozessen und schnelleren Kommunikationswegen. Von hier aus wird das gesamte Europa-Geschäft des amerikanischen Herstellers von Uhren, Schmuck, Wearables und Lifestyle Accessoires einiger der grössten Marken der Welt abgewickelt – ebenso werden die Absatzmärkte Naher Osten und Afrika von Basel aus betreut.
STROMVERBRAUCH ANALYSIERT
Trotz der neuen Gebäudeinfrastruktur gehört die Fossil Group Europe zu den Energie-Grossverbrauchern. «Für uns ist es enorm wichtig, unseren Energieverbrauch kontinuierlich zu optimieren und weitestgehend zu senken – für die Umwelt und um Kosten zu sparen», sagt Facility Manager Martin Müller. «Daraufhin haben wir uns mit IWB zusammengesetzt, den Stromverbrauch analysiert und einen Massnahmenkatalog definiert.» Von 2018 bis 2028 soll die Energieeffizienz um mindestens elf Prozent zunehmen. Aufgrund des modernen Gebäudes steht vor allem die optimierte Nutzung im Vordergrund. «Hier gibt es einige Quick Wins, welche sich einfach und rasch realisieren lassen, ohne dass man viel Geld in die Hand nehmen muss», wie Martin Müller erklärt. Zum Beispiel die Betriebsoptimierung der Lüftung und der Heizung. So wurde die Wärmegrenze um zwei Grad Celsius reduziert und gleichzeitig die Kühlgrenze um zwei Grad erhöht. So konnte zwischen 2018 und 2019 der Bezug der Fernwärme um rund zehn Prozent gesenkt werden.
MITARBEITENDE EINBEZIEHEN
Zu den weiteren Sofortmassnahmen gehörten die Anpassung des Zeitprogramms der Zirkulationspumpe fürs Warmwasser oder auch kleine Dinge wie die Lichtsteuerung und die automatische Abschaltung der Kaffeemaschinen. Das Sprichwort «Auch Kleinvieh macht Mist» lässt sich auch sehr gut auf das Energiesparen anwenden. «Wichtig ist, dass die Mitarbeitenden mit einer klaren Kommunikation der Ziele, der Massnahmen und der Vorteile mitgenommen werden», erklärt Martin Müller. Denn der Erfolg der Energiesparmassnahmen hängt letztlich auch vom persönlichen Verhalten aller ab. Eine grosse Überzeugungsarbeit sei aber nicht nötig gewesen, denn Nachhaltigkeit sei auch bei den Mitarbeitenden ein wichtiges Thema. Nur schon mit den Sofortmassnahmen konnte das Unternehmen den Energieverbrauch von 2018 bis 2019 um 13 000 Kilowattstunden senken. Weitere Massnahmen sind in Planung oder bereits umgesetzt. 2020 lag der Energieverbrauch aufgrund der coronabedingten Home-Office-Pflicht natürlich viel tiefer als im Vorjahr. Das Jahr 2022 dürfte dann wieder ein verlässlicher Gradmesser werden.