Baustoff-Recycling: Das grosse Potenzial wird noch zu wenig genutzt
In der Branchengruppe Bau des Gewerbeverbandes Basel-Stadt präsentierte AUE-Leiter Matthias Nabholz den aktuellen Stand der Taskforce «Baustoffkreislauf Regio Basel».

Matthias Nabholz stellte den Mitgliedern der Branchengruppe Bau den aktuellen Stand des Baustoff-Recyclings vor.
Das Recycling von Baustoffen ist eine sinnvolle Sache und das Potenzial riesig. Darin sind sich im Grunde alle einig. Allerdings wird das grosse Potenzial noch zu wenig genutzt. Um dies zu ändern, haben die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft die Taskforce «Baustoffkreislauf Regio Basel» gegründet. Involviert sind unter anderem auch diverse Vertreter der Bauwirtschaft.
Am Freitag, 20. September, präsentierte Matthias Nabholz den Mitgliedern der Branchengruppe Bau des Gewerbeverbandes Basel-Stadt den aktuellen Stand der Dinge. Nabholz ist Leiter des Amts für Umwelt und Energie des Kantons Basel-Stadt.
Es fehlen Aushubwaschanlagen
Einführend legte Nabholz die Dringlichkeit eines Baustoffkreislaufs dar. «Die grössten Abfallmengen fallen im Bauwesen an», sagte er. Und zusätzliche Deponiestandorte seien aufgrund des Widerstands von Teilen der Bevölkerung schwierig zu finden. Auch wenn das zu deponierende Material umwelttechnisch harmlos sei.Die Taskforce hat nun verschiedene Massnahmen aufgegleist, um das Bauschutt-Recycling zu fördern. Dazu gehören auch gesetzliche Grundlagen wie eine Rückbaubewilligung in Baselland, die es dort im Gegensatz zu Basel-Stadt noch nicht gibt. Im weiteren fehlen in beiden Basel Aufbereitungs- und Aushubwaschanlagen, die es in anderen Kantonen gebe. «Ausserdem muss die öffentliche Hand bei Bauprojekten mit gutem Beispiel vorangehen», erklärte Nabholz.
Vorurteile abbauen
Gründe, weshalb das Baustoff-Recycling in der Region Basel noch wenig eingesetzt wird, gibt es mehrere. «Einerseits ist Kies aus dem Elsass verhältnismässig günstig und die Deponiepreise relativ tief», sagte Nabholz. «Andererseits existieren aber auch Vorbehalte betreffend der Qualität von Recycling-Baumaterial.»
Dies bestätigten auch Mitglieder der Branchengruppe Bau. Grundsätzlich ist die Bereitschaft da, Recycling-Material einzusetzen, wenn dieses in genügender Menge und Qualität vorhanden sei. Der Preis spiele dabei nicht die wichtigste Rolle, sagte ein Mitglied. Laut Tobias Spring, Co-Projektleiter Energie & Ressourcen beim Gewerbe-verband Basel-Stadt, könnten Qualitätsbedenken entkräftet werden. «Mit einer Zertifizierung garantieren professionelle Aufbereitungsunternehmen die einwandfreie Qualität des Recyclingmaterials und damit auch Rechtssicherheit für die verarbeitenden Betriebe.»