Das Lysbüchel-Areal ist dem Gewerbe vorzubehalten
Der Gewerbeverband Basel-Stadt lehnt die geplante Umnutzung des Lysbüchel-Areals dezidiert ab. Die direkte Nachbarschaft von lautem, emissionsreichen Gewerbe zu Wohnhäusern und Schulen führt zu Nutzungskonflikten, welche in aller Regel zu Ungunsten des ansässigen Gewerbes entschieden werden. Stattdessen ist das Lysbüchel als Gewerbefläche weiterzuentwickeln.
In seiner Stellungnahme zur Planauflage Volta Nord, welche eine Umzonung weiter Teile des Lysbüchel-Areals vorsieht, hat sich der Gewerbeverband Basel-Stadt mit Nachdruck für eine Beibehaltung der heutigen Zonenregelung ausgesprochen. Konkret bedeutet dies, dass das in der Gewerbe- und Industriezone 7 eingezonte Gebiet auch weiterhin für das handwerkliche und produzierende Gewerbe vorbehalten respektive verdichtet und weiterentwickelt werden soll.
VERDICHTEN STATT VERDRÄNGEN
Das Lysbüchel-Areal ist die letzte zusammenhängende reine Wirtschaftsfläche in der Stadt Basel und das Herz inmitten anderer Wirtschaftsflächen. Gemäss Richtplan handelt es sich hierbei um ein wirtschaftliches Schwerpunktgebiet. Die Lage zwischen der Novartis, der Brenntag AG, der Kehrichtsverbrennungsanlage, dem Schlachthof und dem Bell-Areal verdeutlicht, dass eine andere Nutzung dort nicht sinnvoll ist. Da das Gebiet zurzeit deutlich unternutzt ist, setzt sich der Gewerbeverband aktiv für die Weiterentwicklung und die innere Verdichtung des Lysbüchels als Gewerbe- und Industrieareal ein. Seine Vision für das Lysbüchel-Areal hatte der Gewerbeverband bereits am 28. April 2016 vorgestellt. Nebst einer FHNW-Studie präsentierte er auch Visualisierungen für eine künftige verdichtete Gewerbenutzung (siehe Bild).
WOHNEN UND ARBEITEN NICHT GEGENEINANDER AUSSPIELEN
In Basel steigt die Leerwohnungsziffer glücklicherweise langsam wieder an. Im ganzen Kanton entsteht neuer Wohnraum. Alleine 2015 kamen in Basel über 788 Neubauwohnungen auf den Markt; Ende 2015 waren zudem noch 950 Wohnungen in der Bauphase. So sind etwa am Südrand des Planungsperimeters Volta Nord auf einer Parzelle der Stiftung Habitat neue Wohnungen geplant, was der Gewerbeverband Basel-Stadt explizit begrüsst, da diese sowohl räumlich als auch zonenrechtlich klar vom Wirtschaftsareal an der Lysbüchelstrasse getrennt sind. Weiter werden auf dem Klybeck zusätzliche 250 000 Quadratmeter Fläche für eine Weiterentwicklung frei – ein Gebiet, das sich aufgrund seiner Lage ausgezeichnet für neue Wohnnutzungen eignet. So erfreulich diese Entwicklung ist, so entschieden muss aber auch darauf gepocht werden, dass der Bedarf nach Wirtschaftsflächen nicht vergessen geht.
KANTON BESTÄTIGT MANGEL AN WIRTSCHAFTSFLÄCHEN
In der Basler Zeitung vom 25. August bestätigt das Amt für Wirtschaft und Arbeit den Mangel an verfügbaren Wirtschaftsflächen in Basel-Stadt – sowohl für Büro- als auch für Gewerbenutzungen. Während jedoch Büros oder das stille Gewerbe zusammen mit Wohnhäusern in einer Mischnutzung entwickelt werden können, braucht es für das laute, emissionsreiche Gewerbe separate Flächen wie das Lysbüchel-Areal, welches hierfür absolut prädestiniert ist.