Effizienter lagern und transportieren

17.12.2020

Die Umschlags-, Lagerungs- und Transport Basler Rheinschiffahrt AG, heute besser bekannt als Ultra-Brag AG, optimiert über die kommenden Jahre ihre Anlagen hinsichtlich des Energieverbrauchs. Damit erhöht die Firma nicht nur die Konkurrenzfähigkeit, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.

Über das Unternehmen Ultra-Brag AG gibt es viel Beeindruckendes und Spannendes zu erzählen. Rita Schmidt, Leiterin des Qualitätsmanagements, erwähnt beispielsweise den Silo-turm in Kleinhüningen, der das dritthöchste Gebäude in Basel ist. Oder die zwei eigenen Binnentransportschiffe. Ausserdem feiert die Firma bald ihr 100-jähriges Bestehen. Gleich geblieben ist über alle die Jahre das Geschäftsmodell: Die Firma transportiert und lagert alles, was man sich vorstellen kann, inklusive Teile für die Weltraumfahrt. Trotzdem hat sich das Geschäft in all den Jahren natürlich stark verändert. «Ultra-Brag konnte nur so lange bestehen, weil wir uns ständig neuen Gegebenheiten angepasst haben und die Effizienz der Prozesse stetig verbessert haben», sagt Rita Schmidt. So erstaunt es nicht, dass Ultra-Brag auch die Gebäude und Anlage auf Energiespar-Potenziale überprüft hat Dazu wurde ein externer Energieberater zu Rate gezogen.

REKUPERATIONSSYSTEM DER ENERGIE BEI KRÄNEN

Ultra-Brag AG hat ihr Hauptquartier in einem wunderschönen alten Gebäude direkt am Hafen-becken 2 in Kleinhüningen. Der mächtige Siloturm daneben lässt das Haus mit dem Anker klein aussehen. Auf Grund der alten Bausubstanz stellen Energieeffi-zienzmassnahmen durchaus eine Herausforderung dar. Trotzdem fand Ultra-Brag zahlreiche Hebel, die sie betätigen können. Zum Beispiel bei den Kränen. Diese bewegen tagtäglich tonnenschwere Lasten und verbrauchen die meiste Energie. «Bereits heute setzt die Firma bei den Kränen auf ein System zur Reku-peration der Energie», erklärt Rita Schmidt. Ähnlich wie bei einem bremsenden Elektrofahrzeug wird beim Ablassen der beweg-ten Güter eine Batterie geladen, welche für den Hub der nächsten Last wieder genutzt wird. Zu den weiteren Massnahmen gehören ein neuer Druckluftkompressor, der 50 Prozent Energie einspart, und neue Leuchtmittel in den Hallen, an Brücken und Kränen.

MIT NEUER HEIZUNG CO2-AUSSTOSS UM 70 PROZENT REDUZIERT

Wichtig bei allen Massnahmen ist eine Kosten-Nutzen-Analyse. Und so wurden bestimmte Bereiche bewusst ausgelassen. Zum Beispiel sind die betriebseigenen Silos für Nahrungs-und Futtermittel ebenfalls grosse Energiekonsumenten. Allerdings stellte die komplexe Infrastruktur den Energieberater vor einige Her-ausforderungen: Lampen müssen beispielsweise bruchsicher sein, um nicht bei einem Schaden die Nahrungsmittel vor Ort zu verun-reinigen. Weiter besteht die Silo-anlage aus zahllosen kleinen Elektromotoren, welche alle einzeln durch effizientere Modelle ersetzt werden müssten. Einfacher um-zusetzen ist hingegen der Ersatz der alten Ölheizung am Standort in Kleinhüningen. Damit wird zukünftig der dortige CO2-Ausstoss um 70 Prozent reduziert.

UMWELTSCHUTZGEDANKE IST WICHTIG.

Aber es müssen nicht immer grosse Umstellungen sein. «Es lohnt sich auch, klein anzufangen», sagt Rita Schmidt. Die Ultra-Brag AG hat beispielsweise ihre Bürogeräte mit Zeitautomatik und die Bürobeleuchtungen mit Bewegungssensoren versehen, ein Elektrofahrzeug gekauft und die Mitarbeitenden in alltäglichen Stromsparmassnahmen geschult. Ohnehin sei «das Personal der Schlüssel zum Erfolg jeglicher Sparbemühungen, so Rita Schmidt überzeugt: Wenn die Mitarbeitenden nicht von Anfang an mit ins Boot geholt werden, dann seien alle Vorhaben nur schwer umzu-setzen. Wenn sie aber den Sinn sehen und miteinbezogen werden, können sie aus ihrer eigenen Erfahrung wichtige Hinweise geben und die Wirkung verstärken.»

«Neben den Effizienzgewinnen und Einsparungen ist natürlich auch der Umweltschutzgedanke wichtig. Wir wollen unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten», sagt Rita Schmidt. Grundsätzlich sollte jede Anlage, die kaputt geht, immer durch eine effizien-tere ersetzt werden. Das sei in jeder Firma möglich. Eine Herausforderung ist jedoch, dass der Ersatz schnell genug geliefert wird, um den Betrieb möglichst nicht zu unterbrechen. Allerdings sind weder die Förderprogramme noch die Bewilligungsstellen in der Lage, so schnell zu reagieren. Es empfiehlt sich also, einen möglichen Ausfall zu antizipieren und Fördergelder und Bewilligungen frühzeitig anzufordern.

Mögliche Förderprogramme

  • Ob für Dämmung oder Heizungsersatz: Im Kanton Basel-Stadt gibt es Förderbeiträge für diverse Energiesparmassnahmen. www.aue.bs.ch/foerderbeitraege
  • Das Programm Energiefranken bietet Ihnen eine Gesamtübersicht. Geben Sie einfach die Postleitzahl des Gebäudestandorts ein – und Sie erhalten eine Auflistung aller Energie-Förderprogramme der Schweiz. Die Suche umfasst Förderprogramme der Kantone, Städte und Gemeinden sowie Kampagnen von regionalen Energieversorgungsunternehmen. www.energie-experten.ch/de/energiefranken