Energie- und Ressourceneffizienz bei Gebäuden
Das Potenzial zur Steigerung der Energieeffizienz bei Gebäuden ist gross: Schritt für Schritt saniert deshalb die Basler Kantonalbank (BKB) ihre Bürogebäude. Sie entspricht damit ihrem gesetzlichen Leistungsauftrag, Umwelt- und Klimaaspekte in ihrer Geschäftstätigkeit zu berücksichtigen. Jüngstes Beispiel ist die Komplettsanierung des Bürogebäudes am Brunngässlein, das künftig den Minergie-P-Standard erfüllen soll.
Der im Juli 2020 erstellte Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) für das Bürogebäude der BKB im Brunngässlein bestätigte den Sanierungsbedarf: Auf der Energieeffizienzskala von A (sehr energieeffizient) bis G (wenig energieeffizient) erhielt die bisherige Gebäudehülle ein D und die Gesamtenergieeffizienz ein C. Deshalb saniert die BKB dieses Gebäude jetzt komplett. Ziel ist es nicht einfach nur alle kantonalen Vorschriften inklusive Erdbebensicherung zu erfüllen, sondern freiwillig den Minergie-P-Standard und damit die höchste Energieeffizienz A zu erreichen.
GEBAUT IN DER HOCHKONJUKTUR VOR FAST 50 JAHREN
Der GEAK-Bericht überraschte Erich Durscher, Gesamtprojektleiter und Leiter Facility Management der BKB, nicht: «Je älter ein Gebäude ist, umso grösser ist das Potenzial die Ressourceneffizienz mit einer Sanierung zu verbessern. Bürogebäude wie unseres am Brunngässlein, die Anfang der 70er Jahre gebaut wurden, stammen aus einer Phase der Hochkonjunktur. Energetische Belange wurden kaum berücksichtigt. Die Gebäudefassade wurde so konstruiert, dass eine zeitgemässe Dämmung auch heute nicht möglich ist.»
GRUNDTRAGKONSTRUKTION UND FERNWÄRMEANSCHLUSS
Vom Bürogebäude der BKB am Brunngässlein werden deshalb nur die Grundtragkonstruktion aus Beton und der Anschluss an das Fernwärmenetz erhalten. «Wenn die Konstruktion funktional passt und es keine zu grosse Lücke zur maximalen Ausnützungsziffer gibt, so ist es finanziell und umwelttechnisch sinnvoll, die Tragkonstruktion zu erhalten», erklärt Erich Durscher. Für die Verwaltungsgebäude Aeschenvorstadt und Brunngässlein existiert ein gemeinsamer Fernwärmeanschluss. Die Basler Fernwärme weist einen sehr klimafreundlichen Energieträgermix auf. Die BKB wertet diesen aber zusätzlich mit Zertifikaten auf, sodass die bezogene Fernwärme als klimaneutral gilt und die CO2-Bilanz der BKB nicht negativ beeinflusst.
EINSPARROTENZIAL VON MEHR ALS 50 PROZENT
Mit der Komplettsanierung der Gebäude-hülle und der Reduktion der mechanischen Luftmenge wird der Heizenergiebedarf im Winter künftig um 55 Prozent tiefer sein. Auch im Sommer sinkt damit der Kühlenergiebedarf um 25 Prozent. Erzeugt wird die Kälte im Hauptgebäude der BKB an der Aeschenvorstadt, wo die Kältemaschine als Teil der Sanierungsmassnahmen erneuert wird. Die Sanierung der Lüftungsanlagen reduziert die mechanische Aussenluftmenge um 45 Prozent und verbessert gleichzeitig die Wärmerückgewinnung. Eine sternförmige Starkstromerschliessung, das optimierte Beleuchtungskonzept mit der neuesten LED-Technologie und die Installation einer 30kWp-Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gebäudes komplettieren das Sanierungskonzept.
SCHRITTWEISE EFFIZIENZFORTSCHRITTE
Ganz im Sinne ihrer Umwelt- und Klimapolitik sowie ihres gesetzlichen Leistungsauftrags ist die BKB bestrebt, schrittweise die Umwelteffizienz von allen ihren Gebäuden zu verbes-sern, sei es als Besitzer oder als Mieter. Ihr Hauptgebäude an der Aeschenvorstadt hat die BKB 2012 saniert und sich dabei ebenfalls am am Minergie-P-Standard orientiert. Fast gleichzeitig ist sie als Mieterin in moderne Räumlichkeiten im Südpark eingezogen und mit speziell optimierter Gebäudetechnik ausstatten lassen. Nach der Komplettsanierung des Bürogebäudes am Brunngässlein sind in den nächsten drei Jahren die Sanierung der Gebäudehülle und eine energetische Optimierung mit einer PV-Anlage auf dem Dach des vierten (und letzten) Verwaltungsgebäudestandorts an der Dufourstrasse 38 vorgesehen. Dann sind alle Bürostandorte auf dem aktuellen Stand der Technik. Im Rahmen der Ersatzinvestitionen der Gebäudetechnik finden anschliessend weitere Optimierungen statt.
ZEITGEMÄSSE ARBEITSBEDINGUNGEN
Die Sanierung ihrer Standorte zahlt sich für die BKB nicht nur aus Umweltaspekten, son-dern auch finanziell aus: Tieferen Energie- und Instandhaltungskosten sowie niedrigeren Ersatzinvestitionen steht der Investitionsbedarf gegenüber, der den Immobilienwert erhöht. Bei einer Gesamtbetrachtung ist auch zu beachten, dass die neue Fassade mehr als 5 Prozent zusätzliche Nutzfläche ermöglicht und im Inneren die neue Raumaufteilung ei-nen höheren Nutzwert für die Mitarbeitenden bietet. Mit diesen zeitgemässen, flexibel nutzbaren Büroräumlichkeiten am Brunngässlein unterstreicht die BKB ihre Attraktivität als Arbeitgeberin.
GEBÄUDESANIERUNG IHRES FIRMENSITZES? Was Sie wissen müssen und wer Sie berät: Ist Ihr Gebäude vor dem Jahr 2000 gebaut worden und wurde seither nicht saniert? GEAK als Gesamtschau Kantonale Beratungsstelle KMU-Team der BKB kmuservice@bkb.ch |