Energieeffizienz- und Komfortsteigerung im Curlingzentrum Arlesheim

20.11.2020

Das Curlingzentrum Arlesheim spart viel Gas und Strom mit Hilfe der act Cleantech Agentur Schweiz. Die Betreibergesellschaft rechnet mit mehreren 10000 Franken weniger Energiekosten pro Jahr.

Wie auf unsichtbaren Schienen gleitet er geräuschlos übers Eis. Ein dumpfes Pochen – ein geg- nerischer Stein kreiselt aus dem Feld. Der neue Stein liegt exakt in der Mitte des Hauses. Ein kurzer Jubel, dann nimmt schon das nächste Teammitglied konzentriert Anlauf. Hin und wieder greifen weitere Spielende ein und korrigieren mit ihren Besen die Bahn um einige Millimeter. Die Curlinghalle Arlesheim liegt neben dem Schwimmbad und ist das einzige Leistungszentrum für diesen Wintersport in der Region. Rund 20 Vereine mit etwa 500 aktiven Curlerinnen und Curlern trainieren hier im Winterhalbjahr von Ende September bis Anfang April. Auf den acht Rinks, wie sie die Eisbahnen nennen, treffen sich Hobbysportlerinnen und -sportler, aber auch Spitzenathleten, die an nationalen und inter- nationalen Meisterschaften teil- nehmen.

OBEN WARM

Damit die Curlerinnen und Curler optimale Bedingungen vorfinden, kommt dem Hallenklima eine enorm wichtige Bedeutung zu. «Eine spiegelglatte Eisfläche und ein konstant trockenes Hallenklima – dies sind entscheidende Rahmenbedingungen für erfolgreiches Curling», erklärt Bruno Schallberger. Er ist Präsident der Genossenschaft, die das Curlingzentrum betreibt, und kennt seine Halle in- und auswendig. Geheizte und entfeuchtete Luft strömt aus Röhren unter dem Hallendach und wird ungefähr zwei Meter über der Eisfläche seitlich wieder abgesaugt. Am Hallenboden liegt somit konstant eine kühle Luftschicht. Die Eisfläche darf nicht die geringste Unebenheit aufweisen. Die Eistemperatur muss auf ein Zehntel Grad stimmen. Wasserpfützen wären fatal.

Um diese Bedingungen aufrecht zu erhalten, braucht es ein raffiniertes Zusammenspiel von Heizung, Ventilation und Kühlung. Fast automatisch stellt sich die Frage nach dem Energieverbrauch dieser Prozesse. «Das Curlingzentrum benötigte pro Jahr rund 460 000 Kilowattstunden Gas und 630 000 Kilowattstunden Strom. Die Kosten dafür beliefen sich auf über 110 000 Franken», rechnet Bruno Schallberger vor – viel Geld für eine Freizeitanlage.

PFLICHT ALS GROSSVERBRAUCHER

Im Jahr 2017 beschloss die Genossenschaft, die über 50-jährige Halle zu sanieren, um den Energieverbrauch zu senken – und damit auch die Fixkosten. Fast zur gleichen Zeit meldete sich das kantonale Amt für Umweltschutz und Energie Basel-Landschaft bei Bruno Schallberger: Gemäss dem neuen Baselbieter Energiegesetz gelte das Curlingzentrum als Grossverbraucher. Man müsse Massnahmen ergreifen, um die Energieeffizienz zu verbessern und den CO2-Ausstoss zu senken. Dies entspricht dem Ziel des Gesetzes.

Die gesetzliche Verpflichtung war für Bruno Schallberger der Anstoss, sich professionelle Unterstützung in Energiefragen zu holen. Energiespezialist Rüdiger Settelmeyer von der Firma End- ress + Hauser (Schweiz) AG war dafür die richtige Person. Denn Settelmeyer ist nicht nur ein gestandener Energie-Pro , sondern auch von der act Cleantech Agentur Schweiz akkreditiert, um Firmen dabei zu helfen, den gesetzlichen Vorgaben Rechnung zu tragen.

STROM VOM EIGENEN DACH

Kurz darauf wurde die Curlinghalle zur Grossbaustelle: Das Dach wurde mit einer Photovoltaik-Anlage bestückt und von Grund auf isoliert. Sämtliche Fenster wurden mit einer Doppelverglasung ausgestattet, und die Ventilation wurde rundum erneuert. Insgesamt investierte die Genossenschaft rund 2,7 Millionen Franken in die Erneuerung der Halle.

Kaum war die Gebäudehülle auf die Saison 2018 hin saniert, zeigte sich, dass auch die Kälteleitungen unter den Eisflächen das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hatten und erneuert werden mussten. «Früher waren die Kälteleitungen in einer Betonschicht verlegt, heute schlängeln sie sich durch ein Kiesbett direkt unter der Eisfläche», erklärt Rüdiger Settelmeyer. «Dank dieser neuen Konstruktion verbraucht die Kühlung pro Jahr rund 25 000 Kilowattstunden weniger Strom.»

Eine weitere entscheidende Effizienzmassnahme war die 2017 erfolgte Umstellung der Hallenbeleuchtung im Untergeschoss auf LED. Dies brachte nicht nur Energieeinsparungen, sondern auch einen deutlich besseren Spielkomfort mit sich. Seither spielen die Curlerinnen und Curler lieber auf den drei Rinks auf der unteren Ebene und die Auslastung hat sich verbessert.

ÜBER DIE ACT CLEANTECH AGENTUR

Ihre Vorteile:

  • Persönliche Beratung und Betreuung durch unabhängige act-Energiespezialisten aus der Region
  • Energiemanagement dank jährlichem Monitoring
  • Variable Abstufung der Massnahmentiefe
  • Möglichkeit der Befreiung von der CO2-Abgabe / Rückerstattung des Netzzuschlags
  • Vom Bund anerkannt und geprüft
  • act-Auszeichnung für Energiee zienz und Klimaschutz

Energieeffizienz nicht nur für Grossverbraucher

act ist nicht nur für Grossverbraucher eine umfassende Energiedienstleisterin. Mit einer verbesserten Energiee zienz kann jedes Unternehmen Kosten sparen. Auf der act-Website oder im persönlichen Gespräch findet bestimmt auch Ihr Betrieb ein massgeschneidertes Angebot.

Kontakt: act Cleantech Agentur Schweiz, Mühlegasse 29, 8001 Zürich, Tel. 058 750 05 00, www.act-schweiz.ch