«Es soll Platz haben für alle Verkehrsarten»

11.12.2019

Beat Amann ist Inhaber des Orthopädie-Schuhtechnik-Unternehmens AMANN.ch AG an der Rosentalstrasse. Die gute Erreichbarkeit, auch mit dem Auto, ist für ihn zentral. Er plädiert für eine Politik, die keine Verkehrsträger benachteiligt.

Die Firma AMANN OrthoPedi hat quasi eine eigene Tramhaltestelle vor dem Geschäft. «Die gute Erreichbarkeit mit dem Öffentlichen Verkehr ist enorm wichtig», sagt Beat Amann. Auch die Nähe zum Badischen Bahnhof. Er ist stolz, dass die Schweiz ein hervorragendes ÖV-Netz hat. Aber zu ihm kommen auch täglich Kundinnen und Kunden, die auf den motorisierten Individualverkehr angewiesen sind. Diese werden beispielsweise von Angehörigen gebracht oder sie kommen mit dem eigenen Fahrzeug oder mit dem Taxi. Die Dienstleistungspalette des Unternehmens umfasst die klassische Orthopädie und Schuhtechnik. Also sämtliche gesundheitlichen Probleme, die mit den Füssen zu tun haben. Zum Beispiel in Folge von Unfällen, Krankheiten, Sportverletzungen oder wegen altersbedingten Beschwerden. Rund 60 Prozent der Kundschaft des Familienunternehmens ist über 50 Jahre alt.

Abnehmendes Parkplatzangebot

«Ich kann auf die Kundschaft, die auf das Auto angewiesen ist, nicht verzichten», sagt Beat Amann. Deshalb ist es für ihn auch zentral, dass die Kundinnen und Kunden, die oft nicht gut zu Fuss sind, nahe beim Geschäft parkieren können. «Das Parkhaus Badischer Bahnhof ist für viele schon zu weit weg.» Allerdings ist es gemäss Rückmeldungen der Kundschaft schwieriger geworden, gleich in der Nähe einen freien Parkplatz zu finden. Beat Amann stellt einen Rückgang des Parkplatzangebots fest. «Nicht auf einen Schlag, sondern langsam, tröpfchenweise.» Zur aktuellen Verkehrspolitik des Kantons Basel-Stadt sagt Beat Amann: «Der motorisierte Individualverkehr wird wo immer möglich eingeschränkt.» Statt ins Verhindern solle man die Energie doch besser ins Fördern aller Mobilitätsformen investieren; dann hätten alle etwas davon. «Basel-Stadt ist daran, verkehrspolitisch eine Monokultur zu entwickeln», beschreibt Amann die Situation. Monokulturen seien aber weder in der Landwirtschaft noch sonst irgendwo sinnvoll. «Es soll Platz haben für alle Verkehrsarten in unserem Kanton», sagt Beat Amann.

«Gegenvorschlag» sehr einschneidend für Kundschaft

Kritisch beurteilt der Unternehmer den Gegenvorschlag, welcher vom Grossen Rat zur Initiative «Zämme fahre mir besser!» beschlossen worden ist. Dieser geht genau in die entgegengesetzte Richtung der Initiative und sieht vor, dass künftig motorisierte Fahrzeuge nicht mehr im Privatbesitz sein und nur noch vollbesetzt benutzt werden sollen. Und zwar unabhängig davon, ob sie mit Strom, Wasserstoff, Benzin oder Biogas betrieben sind. «Diese Einschränkung des Privatbesitzes und der individuellen Nutzung ist sehr einschneidend», sagt Amann. Gerade für einen Teil seiner Kundschaft sei das nicht umsetzbar.