Förderung von Baustoffrecycling

04.06.2019

Um die Baustoffkreislaufwirtschaft und die diesbezügliche Zusammenarbeit zwischen Behörden und der Baubranche zu unterstützen, hat Grossrätin Patricia von Falkenstein (LDP) einen Anzug eingereicht, welcher das Baustoffrecycling im Kanton Basel-Stadt fördern soll. Der Vorstoss wurde einstimmig an den Regierungsrat überwiesen.

Das Potenzial für eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft ist besonders in der Baubranche enorm. Wiederverwertbare Stoffe werden aus finanziellen Gründen oft in den umliegenden Deponien entsorgt. Allein in der Region Basel werden pro Jahr 485 000 Tonnen sauberes Aushubmaterial dem Kreislauf entzogen. Die Regierung hat nun den Auftrag, die Möglichkeiten des Kantons Basel-Stadt zu prüfen, um die wichtigsten Akteure auf die dringende Verwendung von Recycling-Material aufmerksam zu machen und das öffentliche Bewusstsein dafür zu schärfen.

Der Gewerbeverband Basel-Stadt be-grüsst den Vorstoss, beschäftigt er sich doch jetzt schon intensiv mit diesem Thema. Bereits in früheren Ausgaben der «kmu news» haben wir darüber berichtet. Zudem wurde im März 2019 zusammen mit den Kantonen Basel-Stadt und Baselland die Impulstagung «Baustoffkreislauf Regio Basel» mit 100 Teilnehmenden aus den verschiedenen betroffenen Branchen und Verwaltungseinheiten durchgeführt.

WICHTIGE ROLLE DES KANTONS

«Im Sinne einer Vorbildfunktion sollten die Kantone klare rechtliche Rahmenbedingungen setzen und Unternehmen, die den Verbrauch natürlicher Ressourcen reduzieren möchten, dabei aktiv unterstützen», sagt Gewerbedirektor Gabriel Barell. Zusätzlich sollten Bauherren, Architekten und Ingenieure via kommunikativer Massnahmen für eine verstärkte Verwendung von Recycling-Baustoffen gewonnen werden. Die Möglichkeiten zur Abfallvermeidung müssen dringend ausgeschöpft werden, da die Deponien in der Umgebung in wenigen Jahren voll sein werden. Zusätzliche Abladeplätze sind zwar geplant, aber neue Standorte lassen sich aufgrund des lokalen Widerstands nur schwer einrichten. Trotzdem sind sie unumgänglich. Denn selbst mit einem maximalen Anteil an Recyclingbaustoffen wird es immer Material geben, das deponiert werden muss.

ZUKUNFTSORIENTIERTES DENKEN

Die Kantone Baselland und Basel-Stadt erarbeiten zurzeit Richtlinien für die Verwendung von Recyclingmaterialine im Hoch- und Tiefbau. Und auch die Bau- und Baustoffwirtschaft hat die Zeichen der Zeit erkannt und bereitet sich darauf vor, ihren Teil beizutragen. Die Unterstützung aus dem Grossen Rat kommt also zur richtigen Zeit.
www.baustoffkreislauf.ch