Industrieareal soll ein Vorzeigequartier werden
Das kürzlich präsentierte städtebauliche Leitbild zeigt, wie sich die Arealinvestoren und der Kanton das neue Klybeckquartier vorstellen. Das Leitbild stellt einen ersten Zwischenschritt dar, welches Auskunft über Energieversorgung, Grünflächen oder Mobilität und deren grobe Planungsrichtung vorgibt. Viele Detailfragen sind aber noch offen.
Das bisher für die Öffentlichkeit unzugängliche Industrieareal Klybeck mit einer Fläche von rund 300 000 Quadratmetern soll zu einem modernen, lebendigen Stadtteil transformiert werden. Ein erster Meilenstein in der Planung des neuen Areals stellt das städtebauliche Leitbild dar, das die Planungspartner Swiss Life AG, Rhystadt AG und der Kanton Basel-Stadt Ende September präsentiert haben. Das Leitbild zeigt grob auf, wie das Areal in Bezug auf Mobilität, Wohnen und Arbeiten oder Freiräume geplant wird. Dies stellt jedoch nicht den Endzustand des neuen Stadtteils dar. In der detaillierten Planung sind noch viele Änderungen möglich.
Arbeiten und Wohnen
Rund 60 Prozent der Bruttogeschossfläche sollen für Wohnraum bereitstehen. Damit sollen zukünftig rund 8500 Personen im neuen Klybeckquartier leben. Die restlichen 40 Prozent der Bruttogeschossfläche werden für Arbeitsfläche freigehalten. Damit sollen rund 7500 Arbeitsplätze im Quartier entstehen. In den Erdgeschossen der Wohngebäude ist die Ansiedlung von «quartierdienlichen Einrichtungen», Kulturräumen sowie kleingewerblichen Betrieben wie Gastronomie, Detailhandel oder Coiffeursalons geplant. Im östlichen Teil des Quartiers ist eine reine Gewerbezone vorgesehen.
Mobilität
Der Fokus der künftigen Mobilität im Klybeckquartier liegt auf dem Fuss- und Veloverkehr. Auch der öffentliche Verkehr soll in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. So soll eine neue Tramlinie auf der Ostseite des Klybeckquais die Erschliessung des Quartiers erweitern. Die S-Bahn-Planung der SBB sieht zudem eine S-Bahn-Haltestelle «Klybeck» vor. Keine zentrale Rolle in der Planung der Mobilität nimmt der MIV ein. Das Areal soll zu einem autoarmen Quartier ohne oberirdische Parkplätze transformiert werden. Dafür sind zahlreiche Carsharing- und Veloverleihstationen sowie Ladeinfrastrukturen für E-Bikes und Quartierparkings geplant.
Das neu entstehende Klybeckquartier ist als grünes Vorzeigequartier angedacht – das mit «höchster Energieeffizienz bei maximaler Ökologie», technisch und ökologisch auf dem neusten Stand, praktisch autofrei, aber trotzdem gewerbefreundlich sein soll. Zudem soll das Quartier Bewohnerinnen und Bewohner aus allen sozialen Schichten beherbergen. Wie das alles unter einen Hut gebracht werden kann, steht allerdings noch in den Sternen. Die Bauarbeiten werden wahrscheinlich nicht vor 2040 abgeschlossen sein. Klar ist: Der Gewerbeverband Basel-Stadt steht im steten Austausch mit den Planungspartnern und setzt sich für eine attraktive Gewerbezone und einen guten Verkehrsanschluss für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, insbesondere auch für en motorisierten Individualverkehr ein.
www.klybeckplus.ch