Keine Wohnungen auf dem Lysbüchel
Die SBB und der Kanton Basel-Stadt haben heute ihren Bebauungsplan zum Wirtschaftsareal Lysbüchel vorgestellt. Auf einem Grossteil sollen, wie erwartet, zusätzliche Wohnnutzungen entstehen. Dies zulasten der heutigen Gewerbe- und Industrieflächen. Trotz der schönen Worte ist und bleibt das Lysbüchel in der Realität für Wohnnutzungen völlig ungeeignet.
So könnte das Lysbüchel als Wirtschaftsfläche weiterentwickelt werden (Präsentiert vom Gewerbeverband Basel-Stadt und der HKBB am 22. April 2016).
VERDICHTEN STATT VERDRÄNGEN
Der Gewerbeverband Basel-Stadt ist überzeugt, dass das Lysbüchel für eine Wohnnutzung nicht in Frage kommt. Das Lysbüchel ist die letzte zusammenhängende reine Wirtschaftsfläche in der Stadt Basel und das Herz inmitten anderer Wirtschaftsflächen. Der Schwerpunkt in diesem Gebiet liegt seit jeher auf dem Bereich Arbeiten, dies hält auch der Richtplan so fest. Die Lage zwischen der Novartis, der Brenntag AG, der Kehrichtsverbrennungsanlage, dem Schlachthof und dem Bell-Areal verdeutlicht, dass eine andere Nutzung dort nicht sinnvoll ist. Patrick Erny, Projektleiter Politik Gewerbeverband Basel-Stadt: «Der Gewerbeverband setzt sich aktiv für die Weiterentwicklung und die innere Verdichtung des Lysbüchels als Gewerbe- und Industrieareal ein». Seine Vision für das Lysbüchel-Areal hatte der Gewerbeverband bereits am 28. April 2016 vorgestellt. Nebst einer FHNW-Studie präsentierte er dabei eigens erstellte Visualisierungen der künftigen verdichteten Gewerbenutzung (siehe Anhang).
BASEL BRAUCHT AUCH ARBEITSFLÄCHEN
Im ganzen Kanton entsteht neuer Wohnraum. So sind auch neben dem Gewerbegebiet Lysbüchel am Südrand des Planungsperimeters Volta Nord auf einer Parzelle der Stiftung Habitat neue Wohnungen geplant – dagegen hat der Gewerbeverband Basel-Stadt übrigens nichts einzuwenden, da diese klar vom Wirtschaftsareal getrennt sind. Alleine 2015 entstanden in Basel über 788 Neubauwohnungen; Ende 2015 waren zudem noch 950 in der Bauphase. Zudem werden auf dem Klybeck zusätzliche 250 000 m2 Fläche für eine Weiterentwicklung frei – namentlich im Bereich Wohnen. Erny dazu: «So viele Neubauten gab es seit 1981 nicht mehr und es sind mehr als doppelt so viele als im Vorjahr. Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Vor lauter Wohnen darf jedoch das Arbeiten nicht aus den Augen verloren gehen.»
KEINE WEITERE VERDRÄNGUNG DES GEWERBES
Wirtschaftsflächen sind in Basel eine Rarität geworden und es findet eine sukzessive Verdrängung des Gewerbes ins Umland statt. Das Lysbüchel als letztes grosses und zusammenhängendes Wirtschaftsgebiet bietet mit seinem Standort am Rande der Stadt und der guten Verkehrsanbindung eine optimale Grundlage für die Ansiedelung von Industrie-, Gewerbe- und branchentypischen Dienstleistungsbetrieben.