Klimafreundliche Shrimps aus Rheinfelden

26.02.2021

Dank der Kooperation mit den Schweizer Salinen und der Verwendung von erneuerbaren Energien schneiden Shrimps der SwissShrimp AG in der Klimabilanz deutlich besser ab als importierte Shrimps. Das zeigt eine Studie der FHNW.

Rund 80 Prozent der Shrimps, die auf Schweizer Tellern landen, stammen aus Asien. Dort werden sie intensiv in küstennahen Teichanlagen oder extensiv in Mangrovenwäldern aufgezüchtet. Sie stehen damit im Kontrast zur lokalen SwissShrimp-Produktion in Rhein-felden. Während sich der Transport der tiefgekühlten Import-Shrimps kaum auf die Ökobilanz auswirkt, beeinflussen die Produktion und die damit verbundene Landnutzung in den Tropen das Klima stark. SwissShrimp ergreift verschiedene Massnahmen, um das Klima zu schützen und die Umwelt zu schonen.

TROPISCHE TEMPERATUREN IN RHEINFELDEN

Im Gegensatz zur tropischen Aufzucht muss in Rheinfelden das Wasser aufbereitet werden, da Shrimps (Litopenaeus vannamei) tropisch-warmes Salzwasser bevorzugen. Durch die lokale Kooperation mit der Saline Riburg kann der CO2-Ausstoss der Wasseraufbereitung deutlich reduziert werden: Mit Abwärme der Salzgewinnung wird das Wasser auf die notwendigen 28 °C erwärmt. Hinzu kommen die Wärmerückgewinnung in der Produktionshalle und der Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien. SwissShrimp betreibt eine intensive Aquakultur mit einer hohen Besatzdichte. Das Unternehmen punktet mit einer ausserordentlich hohen Wasserqualität, dem konsequenten Verzicht auf Antibiotika und dem Einsatz von Bio-Futter. Deshalb weist die Produktion in der Schweizer Shrimpsfarm mit 4,9 kg pro Kilogramm Shrimps einen deutlich besseren CO2-Fussabdruck auf als die Produktion in intensiven Farmen in Asien (6,8 kg)*.

UMNUTZUNG DER LANDFLÄCHE

Während die intensive Produktion gegenüber einer extensiven zu einem deutlich höheren Treibhausgasausstoss führt, ist die hohe Bestandsdichte mit Blick auf die Landnutzung vorteilhaft. Es wird weniger Fläche benötigt. Dies ist insbesondere in den Mangrovenwäldern relevant, da durch ihre Rodung für extensive Aufzuchten grosse Mengen an CO2 freigesetzt werden – 18,8 kg pro Kilogramm Shrimps. Die Ökobilanz von Shrimps ist komplex und hängt von vielen Faktoren ab. Durch die bewusste Verwendung von Ressourcen, den Einsatz erneuerbarer Energien und eine lokale Kooperation ist es aber möglich, in Rheinfelden eine klimafreundliche Shrimpsaufzucht zu betreiben und Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten einen nachhaltigen Shrimps-Genuss zu ermöglichen.

* Das Institut für Biomasse und Ressourceneffizienz hat unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Bösch im Auftrag des Amts für Umwelt des Kantons Aargau in der Studie «Ökobilanzieller Vergleich der Shrimpproduktion in der Schweiz und im Ausland» die CO2-Bilanz von unterschiedlichen Shrimp-Aufzuchtformen untersucht.

SwissShrimp – frische Shrimps aus der Schweiz

Das Start-up SwissShrimp zeigt, dass tropische Shrimps und Rheinfelden hervorragend zusammenpassen. Es betreibt in Rheinfelden eine moderne Shrimpsaufzuchtanlage mit einem rezirkulierenden Salzwasser-System. Im Maximalausbau können dort in 16 Becken pro Jahr rund 60 Tonnen SwissShrimps aufgezogen werden. Innerhalb von 140 Ta-gen wachsen die Postlarven zu erntereifen Krebstieren heran und werden dank einer ausgeklügelten Logistik nach Bestelleingang innerhalb eines Tages geerntet und ausge-liefert. SwissShrimp bezieht überschüssige Wärme und Kochsalz (NaCl) von der be-nachbarten Saline Riburg. So entsteht eine nachhaltige und geschmacksvolle Schweizer Delikatesse, die täglich auf Bestellung geerntet und an Abnehmer (Gastronomie, Detail- und Fachhandel, Private) innerhalb der ganzen Schweiz geliefert wird. SwissShrimps sind derzeit in ausgewählten Fischtheken von Migros, Coop, Manor Food, Frisch-Fisch Mercato, Zahner (Verkaufswagen) und diversen weiteren Fachgeschäften erhältlich. Sie können SwissShrimps aber auch bequem online bestellen. Auf der Website finden Sie zudem zahlreiche köstliche Rezepte:  www.swissshrimp.ch