Lysbüchel-Bericht: Enttäuschend und entlarvend

13.04.2018

Der Gewerbeverband Basel-Stadt nimmt den Bericht der Bau- und Raumplanungskommission des Grossen Rats zum Ratschlag «Volta Nord» (Lysbüchel-Areal) zur Kenntnis. Der Bericht ist enttäuschend, entlarvend und mutlos zugleich.

Die Mehrheit der BRK spricht sich für die Pläne von Kanton und SBB aus, mitten in die fürs emissionsstarke Gewerbe am besten geeignete Wirtschaftsfläche Wohnungen zu bauen. Der Bericht ist enttäuschend, entlarvend und mutlos.

Enttäuschend und mutlos, weil sich die Kommissionsmehrheit offensichtlich von der Blockadedrohung der SBB beeindrucken liess und die Interessen der Wirtschaft sekundär behandelt. Entlarvend, weil der Bericht das erhöhte Konfliktpotential zwischen wohnen und arbeiten klar bestätigt. Dies zeigt sich an den strengeren Lärmschutzvorschriften für die Wohnbauten, am bestätigten Störfallrisiko und auch an der Belastung durch den Lastwagenverkehr, der an Schule und Wohnungen vorbeiführen wird.

Diese Punkte zeigen deutlich: Mitten in dieses Industrieareal Wohnungen zu bauen, ist eine unsinnige Zwängerei. Es ist schade, dass die Kommission die von ihr selber genannten Vorbehalte und möglichen Alternativen nicht hartnäckiger und selbstbewusster weiterverfolgt hat.

ES GIBT KEINEN ZEITDRUCK

Gemäss den jetzigen Plänen dauert es mindestens fünf Jahre bis erste Wohnungen gebaut werden können. Dies aufgrund von noch laufenden Baurechtsverträgen und danach notwendigen Bodensanierungen. Es bleibt genügend Zeit, um eine bessere Lösung zu finden. Die Weiterentwicklung als Wirtschaftsfläche könnte man sofort an die Hand nehmen. Wenn der Wille bei SBB und Kanton vorhanden wäre.

Der Gewerbeverband Basel-Stadt nimmt die Haltung der Kommissionsmehrheit zur Kenntnis. Als nächstes folgt die Debatte im Grossen Rat. Der Gewerbeverband Basel-Stadt wird nun das weitere Vorgehen in seinen Gremien und mit Partnern besprechen. Wir behalten uns alle Optionen offen.