Nein zum unnötigen Luxus-Veloring

10.05.2017

Am 21. Mai entscheidet die Basler Stimmbevölkerung über den sogenannten Veloring. Der Gewerbeverband Basel-Stadt lehnt das Ansinnen ab. Für den 25 Millionen teuren Veloring gibt es schlichtweg keinen Bedarf. Zudem verstärkt er die Politik des Gegeneinanders der Verkehrsträger und widerspricht der Maxime «Zämme besser» des Gewerbeverbandes.

Die Basler Stimmbevölkerung hat am 21. Mai gleich über zwei Vorlagen zu befinden, deren Auswirkungen in hohem Masse unsicher sind. Genauso wie die Energiestrategie 2050 ist nämlich auch der Veloring eine undurchsichtige Black Box. Regelmässig tauchen neue Routenführungen auf und selbst die Initianten geben zu, dass sehr viele Punkte noch offen sind. Im Weiteren gibt es keinerlei Analysen, ob solch ein Veloring überhaupt nachgefragt wird. Der gesunde Menschenverstand hegt grosse Zweifel, schliesslich wählen Velofahrende, die von A nach B gelangen wollen, in aller Regel den direktesten Weg. Im Gegensatz zum Automobilverkehr ist ihnen das schliesslich auch gestattet. Für was braucht es folglich eine Ringroute, wenn der Veloverkehr hauptsächlich radial, also ins und aus dem Zentrum erfolgt?

JA ZU MEHR VELOMASSNAHMEN – ABER NICHT SO

Die 25 Millionen Franken, welche die Vorlage für den Bau des Velorings vorsehen, sind letzten Endes eine Art Blankocheck für ein Projekt, das gar nicht nachgefragt wird. Auch wenn Basel von den sechs Schweizer Grossstädten heute schon den grössten Anteil Veloverkehr (16 Prozent) am Gesamtverkehr aufweist, befürwortet der Gewerbeverband Basel-Stadt weitere bauliche Massnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Veloverkehrs. Das entsprechende staatliche Engagement hat jedoch effizient zu erfolgen. Gewerbedirektor Gabriel Barell: «Anstatt viel Zeit und Geld in einen überflüssigen Veloring zu stecken, sollten besser zusätzliche Parkmöglichkeiten für Velos bei den Bahnhöfen und im Zentrum geschaffen werden. Oder attraktive Veloverbindungen auf Strecken, auf denen auch tatsächlich Velo gefahren wird.»

VERKEHRSTRÄGER WERDEN GEGENEINANDER AUSGESPIELT

Auf jeden Fall sind solche Massnahmen – ganz im Sinne unseres verkehrspolitischen Grundsatzes «Zämme Besser» – unter Berücksichtigung der Ansprüche aller Verkehrsträger zu entwickeln. Genau dies ist beim vorliegenden Veloring überhaupt nicht der Fall. Im Gegenteil: Der Veloring soll nämlich aus sogenannten «Fahrradstrassen» bestehen, auf welchen Tempo 30 generell sowie Vorfahrt für Velos gegenüber allen kreuzenden Strassen gilt. Ebenso dürfen Velos nebeneinander fahren, während die übrigen Verkehrsteilnehmer sich gedulden müssen, bis der Weg wieder frei ist. Gabriel Barell führt aus: «In der konkreten Umsetzung dieser Massnahmen drohen zahlreiche, einseitig konzipierte Umgestaltungsmassnahmen, die ein flächendeckendes Tempo 30 auch auf Hauptverkehrsstrassen, den weiteren Abbau von Parkplätzen und die stetige Verringerung der Verkehrsflächen zur Folge haben würde.»

Breite Allianz gegen den Veloring

Die Kampagne «Nein zum unnötigen Luxus-Veloring» wird von einem breiten, überparteilichen Komitee getragen. Nebst dem Gewerbeverband Basel-Stadt engagieren sich die bürgerlichen Parteien BDP, CVP, FDP, LDP und SVP, mehrere Jungparteien sowie zahlreiche Verkehrs- und Wirtschaftsverbände wie der ACS, die Handelskammer
beider Basel und der TCS gegen den Veloring.

Weitergehende Informationen, ein ausführliches Argumentarium sowie das witzige Kampagnenvideo finden Sie unter: www.veloring-nein.ch
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