Totale Werbeverbote schaden!

24.01.2022

Am 13. Februar geht es für die Werbung um die Wurst: Die Schweiz stimmt über die Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» ab. 

Die Initiative will Werbung für Tabak- und Alternativprodukte verbieten, sofern sie Kinder und Jugendliche erreichen kann. Was sympathisch klingt, ist in der Praxis nichts anderes als ein totales Werbeverbot.

Überall, wo Minderjährige potenziell Werbung für Tabakprodukte sehen könnten, soll Werbung künftig verboten werden. Jugendschutz ist wichtig, aber die Volksinitiative ist völlig unverhältnismässig und extrem. Parlament und Bundesrat lehnen sie daher zu Recht ab und haben einen griffigen Gegenvorschlag parat: Bei einem Nein tritt automatisch das neue Tabakproduktegesetz in Kraft. Es stärkt den Jugendschutz, ohne der Wirtschaft zu schaden.

Gefährlicher Präzedenzfall: Heute Tabak, morgen Klöpfer

Die Initiative öffnet die Büchse der Pandora für künftige Werbeverbote: Wenn heute legale Produkte wie Tabak verboten werden, könnten es morgen Fleischwaren, Alkohol oder Flugreisen sein. Denn Beweggründe für Verbote gibt es viele – zum Beispiel der Klimaschutz oder die Gesundheit. Diesen Präzedenzfall gilt es zu verhindern. Für legale Produkte muss Werbung erlaubt sein. Das neue Tabakgesetz bringt Jugendschutz und Wirtschaftsfreiheit unter einen Hut.

Schaden für Kultur, Medien und Gewerbe

Ein totales Werbeverbot hätte zudem verheerende Auswirkungen auf die Medien- und Kulturvielfalt in der Schweiz. Das Angebot würde kleiner, die Preise stiegen. Die Zeche zahlen schlussendlich die Konsumentinnen und Konsumenten – zusammen mit dem Detailhandel, Medien und Kleingewerblern wie zum Beispiel Kioske und Tankstellenshops.

Die Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» ist überflüssig und schädlich. Sie verdient am 13. Februar ein klares Nein. Mit dem neuen Tabakproduktegesetz wird der Jugendschutz gestärkt und gesetzlich verankert. Im Gegensatz zur Initiative ist der indirekte Gegenvorschlag ausgewogen!

 Weitere Informationen: werbeverbote-nein.ch