04.12.2024
Westfeld: Ein Quartier mit Vision
«Das Westfeld ist ein Beispiel dafür, wie neuer Wohnraum in Zusammenarbeit mit Privaten in der Stadt Basel entstehen kann», sagte Roland Hunkeler, Vizepräsident des Gewerbeverbands Basel-Stadt, bei der Veranstaltung im Westfeld, zu welcher der Gewerbeverband Basel-Stadt am Dienstag, 3. Dezember 2024 geladen hatte. Rund 30 Gäste nutzten die Gelegenheit, um sich vor Ort ein Bild von der Transformation des Areals des ehemaligen Felix-Platter-Spitals zu machen.
Schon bei der Führung durch das Areal wurde deutlich, was das Westfeld so besonders macht. «Ein Grossteil der benötigten Energie für die 700 Wohnungen im Bestands- und Neubau wird hier vor Ort erzeugt», erklärte Drilon Xhelili von den Industriellen Werken Basel (IWB). Gemeinsam mit seinem Kollegen Flurin Buchholz-Baltermia führte er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Gebäudeanlagen. Die Strom- und Wärmeversorgung erfolgt über eine Grundwasserwärmepumpe vor Ort und wird durch Fernwärme und Solarstrom ergänzt. «Die Speicherbatterie sorgt dafür, dass der tagsüber produzierte Solarstrom auch nachts verfügbar ist», so Flurin Buchholz-Baltermia.
Im Vortragsprogramm ging es dann um die Hintergründe und Visionen des Projekts. Peter Schmid, der bei der IWB für nachhaltige Beschaffung verantwortlich ist, erklärte, wie das Unternehmen bei der Auswahl von Lieferanten und Dienstleistungen vorgeht. «Wir arbeiten mit Lieferantenselbstauskünften und setzen Nachhaltigkeitskriterien gezielt bei risikobehafteten Warengruppen ein», sagte Schmid. Ziel sei es, den Einkauf ökologisch und sozial verantwortungsvoll zu gestalten, ohne dabei die wirtschaftliche Effizienz aus den Augen zu verlieren.
Claudia Bauersachs von der Baugenossenschaft wohnen&mehr lenkte den Blick auf die Herausforderungen der Umnutzung. «Die Möglichkeiten zur Umnutzung des Gebäudes waren aufgrund der Inventarisierung beschränkt», sagte sie. Mit Clusterwohnungen, altersgerechtem Wohnen und neuen Konzepten wie dem sogenannten Nestwohnen werde das Quartier sowohl architektonisch als auch sozial zukunftsweisend. «Unser Ziel ist es, Begegnungsorte zu schaffen und eine echte Nachbarschaft zu fördern», so Bauersachs. Im Rahmen einer zweiten Bauetappe werden im neuen Kopfbau bis 2027 weitere 60 Wohnungen und Flächen für Quartiernutzungen, Dienstleistungen und Kleingewerbe entstehen.
Beim anschliessenden Apéro riche kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer miteinander ins Gespräch und tauschten Eindrücke aus. «Es ist beeindruckend, wie hier innovative Energiekonzepte und nachhaltige Stadtplanung Hand in Hand gehen», meinte eine Besucherin. Für den Gewerbeverband Basel-Stadt war der Abend ein voller Erfolg: Die Veranstaltung zeigte, wie engagierte private Akteure mit klugen Ideen Basel in Richtung Zukunft bewegen.
Im Bild: Roland Hunkeler