Durch das Seminar «Fit für den Wiedereinstieg» für Frauen, die den beruflichen Wiedereinstieg angehen, führen Coaches von Kiebitz. Alexandra Angermann, Projektleiterin, Beraterin, Coach und Mitglied der GL von Kiebitz erläutert, was die Frauen vom Kurs erwarten dürfen.

«kmu news»: Alexandra Angermann, für wen ist das Seminar «Fit für den Wiedereinstieg» geeignet?

Das Programm richtet sich an Frauen, die nach einer Familienpause Unterstützung beim Wiedereinstieg in den Beruf suchen. Dabei unterscheiden wir zwischen Frauen, die ihr zukünftiges Berufsfeld kennen und Frauen, die sich neu orientieren wollen oder müssen.
Durch die Kombination von Gruppenmodulen und Einzelcoachings können wir sehr individuell und massgeschneidert auf die jeweiligen Bedürfnisse eingehen.

Welche spezifischen Herausforderungen sehen Sie typischerweise bei Frauen, die nach einer beruflichen Pause wieder ins Arbeitsleben einsteigen möchten?

Die Herausforderungen sind vielfältig und individuell. Sie können von der Dauer der Auszeit, Veränderungen im Berufsfeld bis hin zu finanziellen Aspekten variieren. Dennoch gibt es gemeinsame Themen, die wir im Seminar ansprechen. So z.B. die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir bieten Informationen zu Kinderbetreuungsmöglichkeiten, geben Tipps zur Familienorganisation und sensibilisieren für Themen wie psychische Belastung. Oder ein zentrales Thema ist auch das Networking. Während der Pause geht oft der Kontakt zum beruflichen Netzwerk verloren. Wir erarbeiten Strategien, um Kontakte aufzufrischen und unterstützen beim Erstellen oder Optimieren von Profilen in beruflichen Netzwerken.

Welche Methoden und -Techniken setzen Sie beim Seminar ein?
Wir greifen auf eine breite Palette von Instrumenten zurück. So kombinieren wir Kursmodule mit individueller Begleitung, um Inhalte gemeinsam in der Gruppe zu erarbeiten und gleichzeitig möglichst individuell auf die persönliche Situation der Frauen eingehen zu können. Darüber hinaus stellen wir Selbstlernelemente zur Verfügung, die die Teilnehmerinnen je nach Bedarf eigenständig vertiefen können. Ein Bestandteil der Einzelcoachings sind auch die Interviewtrainings. Was Frauen nach einer längeren Pause besonders schätzen, ist die Möglichkeit, Bewerbungsgespräche zu üben.

Können Sie uns einige Erfolgsgeschichten teilen oder Beispiele dafür geben von Frauen, die an ähnlichen Seminaren von Kiebitz bereits teilgenommen haben?
Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, eine Frau zu begleiten, die vor ihrer Familienpause als Teamleiterin tätig war. Als sie zurückkehren wollte, fand sie keine Führungsposition in Teilzeit. Sie war sehr enttäuscht. Wir haben viel an ihrem Auftritt gearbeitet. Sie hat sich proaktiv beworben und Top-Sharing  – Jobsharing auf Führungsebene – vorgeschlagen. Am Ende hat es geklappt. Ein weiteres Beispiel ist eine junge Mutter von Zwillingen. Sie hat ihren Job im Digital Marketing aufgegeben, als ihre Kinder noch nicht einmal ein Jahr alt waren. Sie war, salopp gesagt, nie richtig ausgeschlafen und konnte mit dem Zeitdruck nicht mehr umgehen. Da sie aber fachlich auf dem neuesten Stand war, entschied sie sich für die Selbstständigkeit. Jetzt arbeitet sie als Freelancerin für verschiedene Auftraggeber.